Die große Fahrt. Eine Geschichte der europäischen Automobilindustrie
Die große Fahrt
Eine Geschichte der europäischen Automobilindustrie
Der alte Heinrich saß in seiner Werkstatt und betrachtete wehmütig den verstaubten Mercedes-Benz 300 SL aus dem Jahr 1955. Seine Enkelin Sofia stand in der Tür, ihr Elektro-Porsche Taycan lautlos parkend.
"Opa, erzählst du mir noch einmal die Geschichte?", fragte sie lächelnd.
Heinrich schmunzelte. "Die Geschichte der europäischen Autoindustrie? Na gut, setz dich."
Er wischte seine öligen Hände an der Arbeitsschürze ab und begann zu erzählen: "Weißt du, als ich jung war, da waren Namen wie Daimler, BMW und Volkswagen die unangefochtenen Könige der Straße. Deutsche Ingenieurskunst war weltberühmt. Dann kamen die Japaner mit ihrer Qualität, aber wir hielten dagegen mit Technologie und Prestige."
Sofia nickte. "Und dann kam Tesla."
"Ja, genau. Plötzlich waren Elektroantriebe keine Spinnerei mehr. Die großen Konzerne verschliefen den Trend zunächst. Aber dann – was für ein Aufbruch! VW investierte Milliarden in die Elektrifizierung, BMW stellte seine i-Reihe vor, Mercedes seine EQ-Modelle."
Heinrich stand auf und ging zum Fenster. Draußen glitt ein autonomer Shuttle-Bus vorbei. "Heute sieht man kaum noch Verbrenner. Die Software ist wichtiger als die Motorleistung. Künstliche Intelligenz steuert die Autos, und die Fabriken produzieren CO2-neutral."
Sofia tippte auf ihrem Smartphone. "Aber die Konkurrenz schläft nicht. Die Chinesen drängen mit Macht nach Europa."
"Stimmt", seufzte Heinrich. "Aber weißt du was? Die europäische Autoindustrie hat sich immer wieder neu erfunden. Jetzt setzen sie auf Nachhaltigkeit, digitale Vernetzung und neue Mobilitätskonzepte. Die Transformation ist in vollem Gange."
Er klopfte auf die Motorhaube des alten Mercedes. "Diese Schönheit hier steht für unsere Vergangenheit. Dein Taycan für die Gegenwart. Und morgen? Da werden wir vielleicht Autos sehen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Aber eines wird bleiben: Der Pioniergeist der europäischen Automobilindustrie."
Sofia umarmte ihren Großvater. "Danke für die Geschichte, Opa. Übrigens, mein Auto hat gerade selbstständig ein Software-Update installiert. Willst du mal eine Runde mitfahren?"
Heinrich lachte. "Na klar! Aber lass mich ausnahmsweise mal ans Steuer – also, wenn dein Auto das überhaupt noch erlaubt."
Gemeinsam verließen sie die Werkstatt, die alte und die neue Zeit der Automobilindustrie vereint in ihrer Leidenschaft für außergewöhnliche Fahrzeuge.
ENDE